Die Beschäftigung und somit Kompositionen von Oratorischen Werken findet bei Händel schon in seinem 20sten Lebensjahr seinen Anfang und zieht sich als mehr oder weniger intensiver Faden bis hin in seine letzten Lebensjahre.
Dabei erlaubt sich der freie Künstler Händel die eigentliche und grundlegende Vorgabe einen Biblischen oder zumindest theologischen Inhalt zur Vertonung heranzuziehen einige Male, in dem er griechisch-mytologische sujets wählt und damit z.b. Aufführungsverbote von Opern geschickt umgeht.
Die Mehrzahl seiner Libretti, die z.t. sowohl von höchsten Würdenträgern der römisch-katholischen Kirche, wie auch Poeten und Lebenskünstlern der englischen Gesellschaft verfasst wurden, haben Begebenheiten des Alten Testaments zur Grundlage. So auch sein Oratorium oder Sacred Drama bezeichnetes Werk „Susanna“, das zu den Spätwerken gehört und den Komponisten als wandlungsfähigen und den neuen musikalischen Strömungen des aufkommenden Rokoko aufgeschlossenen Charakter zeigt.
Es erging Händel mit seiner Haltung wie vielen Künstlern vor oder nach ihm: das Publikum hatte nur mäßig Verständnis für seine Art von Avangard, sondern erwartete das Gewohnte und quittierte das durch eine eher verhaltene Aufnahme des Werkes, auch wenn das Interesse ausnehmend groß war und ein Besucherandrang bei der Premiere war, wie kaum zuvor bei einem seiner Oratorienproduktionen – womöglich bewirkte die Tatsache, dass etwas Neues auf das Publikum kommen sollte, als auch die Wahl des besonderen intimen Inhalts eine entsprechende Neugier bei den Londonern.