HORAZ -
das Konzept

Liebe Konzertbesucherin, lieber Konzertbesucher,



die Werke Georg Friedrich Händels sind seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Karlsruher Konzertlebens: die Händel-Festspiele des Badischen Staatstheaters sind überregional bekannt und locken jährlich mit international bekannten Barockspezialist*innen ein großes Publikum.

Weniger bekannt ist hingegen das umfangreiche Oratorienschaffen des weltberühmten Komponisten. Händel begann mit der Komposition von Oratorien im Jahr 1707 in Italien und präsentierte ab 1732 in London bis kurz vor seinem Tod nahezu jährlich mindestens eines dieser, manchmal als „Ode“, manchmal als „Oratorio“ oder „Musical Drama“ titulierten Werke.

Die Aufführungen fanden im weltlichen Rahmen wie Sälen oder Theatern statt und zwar in Bühnenkulissen, aber ohne Kostümierung und Aktion. Die Wahl der Themen erstreckte sich von heroisch-alttestamentarischen Inhalten (z.B. Judas Maccabaeus oder Joshua) über Exil-Themen der Israeliten (z.B. Israel in Egypt und Belshazzar) bis hin zu antiken mythologischen Handlungen (z.B. Hercules und Semele) und nur einem Werk, dem eine christliche Handlung zugrunde liegt (Theodora).

Händels Oratorien einst und jetzt

Interpretiert werden die Werke von namhaften Solistinnen und Solisten, den Horace-Players (einem Orchester bestehend aus Musiker*innen der historischen Musikszene) und einem etablierten Knabenchor.

Mit dem Händel-Oratorien-Zyklus, Karlsruhe (Akronym HORAZ) setzen sein Künstlerischer Leiter Alexander Strauss und alle Mitarbeitenden und Künstler*innen ihre vielfältigen Erfahrungen im Verbund ein, um dem heutigen Publikum nach rund dreihundert Jahren, die Werke Händels in möglichst authentischen Aufführungen in ihrer Gesamtheit vorzuführen.

Soweit möglich werden alle Aspekte der Umsetzung, wie zu Händels Lebzeiten und in seinem Umfeld berücksichtigt. Das betrifft nicht nur eine Ensemble, das historisch informiert musiziert, sondern auch die Besetzung der Solisten und des Chores orientiert sich an den ersten Aufführungen. 

Händel wählte, obwohl ihm die Aufführung seiner Werke in profanen Räumlichkeiten wie Theatern oder Konzertsälen und nicht in Kirchen die Möglichkeit bot, auch Sängerinnen zu besetzen, für den Chor Knabenstimmen im Sopran und Alt.

Ein weiterer Aspekt der Originalen Fassungen ist ihr Umfang, der in den Jahrzehnten nach Händels Tod und zunehmend im 20. Jahrhundert radikal gekürzt wurde, um sie für Aufführungen in Kirchen mit eher anstrengendem Sitz- und unzureichenden Pausenmöglichkeiten adäquat zu machen.

Dass eine ca. dreistündige Aufführung eine der Musik und Dramatik des Barock entsprechende Umsetzung aller erfordert, ist dem Team von HORAZ verpflichtend. Dergestalt werden die Aufführungen zu einem besonderen Hörerlebnis auch in unserer Zeit werden.

Mit dem Händel-Oratorien-Zyklus machen wir es uns zur Aufgabe, ebenfalls jährlich eines dieser zum Teil wenig bekannten aber grandiosen Werke den interessierten Barockmusikliebhaber*innen zu Gehör zu bringen.

Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren Konzerten begrüßen zu dürfen.

Vielen Dank und freundliche Grüße

Alexander Strauss (Künstlerische Leitung)